Zehntägiger Rückbesuch in Cahors, Frankreich

Mit insgesamt 16 Schülerinnen und Schülern der Französischkurse der Jahrgänge 8-11 fand dieses Schuljahr wieder der Frankreichaustausch statt. Nach dem Besuch der Französinnen und Franzosen in Hannover im September 22, fand nun endlich der langersehnte, zehntägige Rückbesuch in Cahors, Frankreich statt. Dafür trafen wir uns Mittwochmorgen um viertel vor sieben am Flughafen Hannover. Die Koffer schwer gepackt und voller Vorfreude stiegen wir in den ersten Flieger und erreichten nach einem Umstieg in München, einer zweistündigen Busfahrt und ohne Verspätung oder andere Probleme unseren Zielort: Die Schule Saint-Étienne, die Schule unserer Austauschpartnerinnen und Austauschpartner.

Wir alle freuten uns sehr, uns endlich wieder zu sehen, nachdem wir uns seit Monaten darauf gefreut hatten. Nachdem wir in der Schule mit Kuchen und Saft begrüßt wurden und uns ein wenig von der Fahrt erholt hatten, verabschiedeten wir uns voneinander und fuhren mit unseren Austauschpartnerinnen und Austauschpartnern zu ihnen nach Hause, wo einige direkt ins Bett fielen und andere noch Kleinigkeiten unternahmen.

Am nächsten Morgen ging es dann auch schon sofort zur Sache: Wir gingen mit unseren Partnerinnen und Partnern in die Schule. Der Unterricht an dieser unterscheidet sich sehr von unserer. In Frankreich, so scheint es, sind die Klassen sehr viel kleiner und, anstatt mit den Schülerinnen und Schülern zu interagieren, halten die Lehrerinnen und Lehrer lieber lange Monologe oder lassen die Schülerinnen und Schüler die gesamten zwei Stunden (die Unterrichtstunden sind in Frankreich 55 statt 45 Minuten lang) Aufgaben lösen. Im Anschluss hatten die französischen Lehrer eine Rallye für uns vorbereitet, die uns quer durch Cahors führte. Unter anderem zum Pont Valentré, eine Brücke, die über den Fluss Lot führt, sowie der Kathedrale Saint-Étienne. Danach ging es für manche noch in den Unterricht, für andere nach Hause. Der nächste Tag, Freitag, war einer der größeren Ausflüge: Wir fuhren nach Rocamadour (einem berühmten mittelalterlichen Wallfahrtsort mit mehreren Kirchen und Kapellen) und gingen dort eine Runde spazieren. Rocamandour befindet sich am Fuße einer gewaltigen Felswand. Es war auf jeden Fall den Ausflug wert, denn die Aussicht war unglaublich. Nach einem gemeinsamen Picknick ging es dann auch schon weiter. Wir fuhren zu Peche Merle, einer prähistorischen Grotte mit Höhlenmalereien, die teilweise 25000 Jahre alt sind. Besonders an ihr ist, dass sie eine von wenigen Höhlen ist, die noch genauso erhalten ist, wie sie einmal war.

Auf diesen ereignissreichen Tag folgte das Wochenende, das wir in unseren Gastfamilien verbrachten. Mit ihnen machten wir viele unterschiedliche Ausflüge, manche besuchten die Großstadt Toulouse, andere fuhren Kanu durch die einzigartige Landschaft der Occitanie . Die beiden freien Tage waren für die Schüler eine tolle Möglichkeit das Kleinstadtleben und die französische Kultur näher gebracht zu bekommen. Montag war unser wahrscheinlich anstrengenster Tag in Cahors. Wir hatten 10 Stunden Schule, von 8 Uhr bis 18 Uhr. Teil davon war eine Deutschstunde, die für uns Deutsche sehr unterhaltsam war. Grundsätzlich lässt sich nicht viel über den Tag berichten, da fast alle Schüler in verschiedenen Klassen waren und somit nicht sehr viel Zeit miteinander verbringen konnten. Am Dienstag ging es schon sehr früh mit einer Bootstour los auf dem Lot, das ist der Fluss, der sich durch Cahors schlängelt. Dadurch hatten wir die Gelegenheit die andere, mittelalterliche Seite Cahors zu sehen. Danach sind wir den Mont Saint Cyr hinauf gewandert, um oben auf dem Hügel als Gruppe kleine sportliche Spiele zu machen. Am Mittwoch gab es nur wenig Programm, dafür ein sehr unterhaltsames. Wir waren in das kleine Rathaus von Cahors eingeladen, in dem es nach der Übergabe eines Briefes unseres Bürgermeisters an den Bürgermeister von Cahors ein riesiges Buffet mit vielen kleinen, typisch französischen Leckereien gab.

Donnerstag war unser letzter ganzer Tag in Frankreich. Den nutzen wir, um einen französischen Schüler auf seinem Bauernhof zu besuchen. Eine große Ausnahme machten sie, indem wir die Pferde streicheln durften, da diese besondere Zuchtpferde sind, die es nur noch selten so rein gezüchtet gibt.

Am Freitag ging es dann wieder zurück. Aber da unser Flug erst Richtung Abend fliegen sollte, hatten wir noch etwas Zeit. Während die französischen Austauschpartnerinnen und Austauschpartner noch für ein paar Stunden in den Unterricht gingen, schlenderten wir Deutschen noch ein letztes Mal durch Cahors, um uns Verpflegung für den Rückflug zu kaufen, trafen wir uns noch einmal gemeinsam in einem Café, um uns von einander zu verabschieden. Nachdem wir uns endlich voneinander getrennt hatten, begann es plötzlich in Strömen zu regnen. Wir packten also schnell unsere Koffer in den Bus, stiegen ein und machten uns auf den Rückweg. Doch dieser war sehr viel aufregender als der Hinflug. Ein Gewitter hatte sich über Deutschland gebildet, sodass unser Flieger nicht nur zu spät kam, sondern auch stärkere Turbulenzen hatte. So kam es auch, dass wir unseren Anschlussflug verpassten, obwohl wir nach der Landung durch den gesamten Flughafen gerannt waren. Wir waren also erst einmal gestrandet. Von der Fluggesellschaft erhielten wir jedoch ein Abendessen bei McDonald’s, ein Hotel (in dem wir nur drei Stunden Zeit zum Schlafen hatten) und Taxifahrten zum Hotel und zurück.

Am nächsten Morgen um acht erreichten wir zwar deutlich verspätet und erschöpft aber glücklich endlich wieder Hannover.

Hannah und Nadja