Auf den Spuren der Römer und Germanen in Kalkriese

Bevor es auf die 2 ½ stündige Fahrt nach Kalkriese ging, war die Freude groß, als ein grüner Flix-Bus auf uns wartete. Das bedeutete freies WLAN für alle! Auf dem Weg in das Osnabrücker Land schlug bei einigen Schülern die Reisekrankheit zu. Doch bei Ankunft stürmten fast alle auf den Kinderspielplatz. Und das noch in unserem Alter!

Die nächste Stunde verbrachten einige von uns in römischer bzw. germanischer Kleidung. Unter der schweren Rüstung eines römischen Soldaten ist ein Mitschüler fast zusammengebrochen. Die Römer nutzten ägyptische Baumwolle zur Kleiderherstellung, kannten aber keine Hosen. Um den Vormarsch einer Legion nicht aufgrund menschlicher Bedürfnisse unterbrechen zu müssen, trugen Legionäre Röcke. Die Germanen dagegen webten über ein halbes Jahr an ihren übergroßen Hosen aus Schafswolle, die ordentlich gekratzt haben dürften.

Anschließend waren wir im Museum, um Einzelheiten über die Varus-Schlacht zu erfahren. Wir sahen eine Darstellung der Kampfhandlungen. Murmeln in Reih und Glied stellten die Römer dar, bewegliche Zylinder symbolisierten die Germanen. Die Beschaffenheit des Geländes am Kalkrieser Berg (Schutzwall, Moorsee, großes Moor) zwangen die Römer den einzigen engen Landstreifen zu nutzen, der einen sicheren Durchmarsch versprach. Das römische Heer wurde in einen Hinterhalt gelockt. Die Römer konnten ihre gewohnte Kampfformation nicht anwenden und machten sich dadurch stark angreifbar. Funde im Museum wie z.B. Schwerter, Kettenhemden, Helme, Münzen, Schilder und menschliche Knochen belegen das grausame Schlachtgeschehen. Die gefundenen Überreste auf dem Schlachtfeld sind so gut erhalten, weil die Bauern im Mittelalter ihren Dung und Mist darauf abgeladen haben.

Nach kurzer Pause spielten die 6. Klassen, aufgeteilt in Römer und Germanen, mit Nachbauten römischer und germanischer Speere die Varus-Schlacht nach. Das Aufeinandertreffen beider Heere war fast genauso laut wie damals. Danach erkundeten wir den Wald mit seinen sumpfigen Stellen. Einer von uns machte die praktische Erfahrung, im Morast einzusinken. Allerdings konnte er sich heldenhaft selber befreien.

Am Ende des Nachmittages deckten wir uns im Museumsshop noch mit Literatur und Andenken ein.
Dilan Sandoval (6D)